Chaos pur: Genau der richtige Moment, um drüber zu schreiben. Tacheles. Oder wie man sagt: Butter bei die Fische.
Ich liebe ja Analysen! Ich war zwar in Mathe ‘ne glatte Katastrophe und habe in Klausuren eher Zahlen gemalt als gerechnet, aber ich liebe es trotzdem, Tabellen, Kurven und Balken zu vergleichen. Und was hier gerade auf diesem kleinen Substack passiert, kann ich - ich sag’s mal ganz frei Schnauze - gar nicht glauben. Gleich kommt jemand, zwickt mich, und ich merke: alles nur ein schöner Traum.
Seit ungefähr 500 Jahren schreibe ich Texte. Und in diesen gefühlten 500 Jahren habe ich schon so viel erlebt, dass ich mich manchmal frage, warum ich überhaupt weitergeschrieben habe. Über vieles, was ich schreiben wollte, sollte ich lieber nicht schreiben. Die Medienlandschaft hat sich rasant verändert, und über manche Erfahrungen habe ich lieber geschwiegen – klar, auch aus Angst. Wegen des Geldes. Wegen Abhängigkeiten. Ich bin Leuten begegnet, die meine Texte als ihre ausgegeben haben, ihren Namen drunter gesetzt haben. Oder die - in höheren Positionen - so lange dran rumgewurschtelt haben, bis ich sagen musste: „Nee, so geht das Ding auf gar keinen Fall online. Das ist ja nicht mehr mein Text.“
Was, da bin ich sicher, alle Autoren eint, sind die Zweifel. Und zu den vielen Zweifeln kamen bei mir noch neue dazu: dass ich es gar nicht erst versuchen sollte, mich bei Substack anzumelden. Die Konkurrenz ist zu groß. Die schreiben alle so gut. Die sind bekannt. Verena, das wird doch eh nix!
Aber manchmal muss man zu seinen Zweifeln einfach sagen: „So, jetzt seid mal kurz leise und lasst mich mal machen.“ Und das hab ich dann. Für einen winzigen Moment. Und siehe da – in nur einem Monat ist hier etwas passiert, das mich umhaut! Ich hätte nie damit gerechnet, so viel Zuspruch und so viel Support zu erhalten. Leute denken vielleicht, dass es nicht der Rede wert sei, mal eben einen virtuellen Kaffee zu spendieren. Aber für mich bedeutet das eine kleine Welt. Weil ich merke: Ich darf mutiger sein. Sagen, was ist. Schreiben, was ist.
Und schwupp: Da passieren mir auch schon die ersten Malheure!
Es ist neu für mich, dass man Lesern direkt antworten kann. Und was mache ich? Verrutsche in der Zeile und bedanke mich bei Supporter Marcus, als wäre er Brigitte! Und Brigitte nenne ich versehentlich Marcus. Heidewitzka. Gibt’s hier irgendwo eine Rückruftaste?
Deshalb jetzt hier:
Liebe Brigitte, die du nicht Marcus bist. Lieber Marcus, der du nicht Brigitte bist. Und alle da draußen: Ich danke euch so so sehr. Und ich freu mich, auch weil „die Analysen“ zeigen, dass hier viele Männer mitlesen.
Es bleibt ein Abenteuer, dieses Schreiben.
Mit echten Menschen. Echten Fehlern. Und echten Brigitte-Momenten.
Ich freu mich auf alles, was da noch kommt.
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